Weitere Informationen zur PFC Wasseranalyse
Woher weiß ich, ob mein Grundwasser PFC-belastet sein könnte?
Grundsätzlich erfolgt derzeit noch keine flächendeckende Messung von PFC-Verunreinigungen des Wassers an Grundwassermessstellen. PFC wurde bisher noch nicht in das Standardmessprogramm der Grundwasserüberwachung der Länder aufgenommen, es wurden jedoch bereits in 15 Bundesländern anlassbezogene Fall-Untersuchungen durchgeführt. Diese waren in der Regel zurückzuführen auf bekannte PFC-Belastungen in der Nähe von Industriestandorten, Militäranlagen, Brandflächen und Flughäfen.
Derzeit beschäftigt sich eine Expertengruppe auf europäischer Ebene damit, weitere Stoffe zu identifizieren, die unter der EU-Grundwasserrichtlinie europaweit geregelt werden sollen. Darunter fallen auch die Per- und Polyfluorierten Chemikalien PFC.
(Quelle: Website Bundesumweltamt, https://www.umweltbundesamt.de/pfc-ueberwachung-im-grundwasser, rev. am 23.6.20)
Ein hoher Klärungsbedarf einer schädlichen Verunreinigung des Grundwassers durch PFC besteht insbesondere in Fällen bekannter Verunreinigungen, die bereits durch lokale Institutionen und Medien mitgeteilt worden sind. Bei einer räumlichen Nähe zu den bereits genannten industriellen Standorten, Militäranlagen, Brandflächen und Flughäfen ist eine Untersuchung des Grund- und Brunnenwassers aufgrund des gesundheitlichen Risikos ratsam.
Ein bekannter Fall der PFC-Verunreinigung des Kölner Grundwassers führte kürzlich dazu, dass die Stadt Köln die Nutzung des Grund- und Brunnenwassers zu Bewässerungszwecken für die Stadtteile Rohndorf, Immendorf, Hahnwald, Poll, Gemberghoven, Westhoven, Porz, Urbach und Grengel auf 15 Jahre untersagte. (Quelle: Website der Stadt Köln, https://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/presse/mitteilungen/21846/index.html, Mitteilung vom 11.5.20). Das hohe Gesundheitsrisiko dieser Stoffe wird durch diese lokale Maßnahme deutlich.
Welche gesundheitlichen Risiken bestehen bei der Aufnahme von PFC und PFC-belastetem Wasser?
Diese Frage ist bisher noch nicht abschließend geklärt. In Tierversuchen erwiesen sich die bekanntesten PFC-Stoffe PFOS und PFOA nach kurzer Zeit der Aussetzung über Luft, Nahrung und Haut als mäßig toxisch, in Langzeituntersuchungen an Mäusen und Ratten förderten sie jedoch die Entstehung von Leberkrebs und weiteren Tumoren. Es besteht zudem der Verdacht, dass die Fruchtbarkeit von Frauen und die männliche Spermienentwicklung negativ beeinflusst werden können.
Das Umweltbundesamt hat im Dezember 2019 für schwangere Frauen, stillende Mütter, Säuglinge und Kleinkinder bis zu 24 Monaten einen vorübergehenden Maßnahmen-Höchstwert von 0,05 µg/l im Trinkwasser ausgesprochen, der bis zur Festlegung neuer Richtwerte für PFOS und PFOA gilt und den allgemeinen PFC-Vorsorgewert von 0,1 Mikrogramm pro Liter (µg/l) noch unterschreitet.
In einer Neubewertung der gesundheitlichen Risiken durch PFC in Lebensmitteln hatte die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bereits im Dezember 2018 die tolerierbare Schadstoffaufnahme von PFC um das 80-fache des vorherigen Grenzwertes gesenkt.
(Quelle: Website Stadt Köln, https://www.stadt-koeln.de/artikel/62563/index.html, rev. am 23.6.20)
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS)
Laut OECD gibt es mindestens 4730 verschiedene PFAS. Die PFCs gehören zur Gruppe der PFAS.
Folgende Parameter sind im PFC Wassertest enthalten:
- Perfluorbutansäure
- Perfluorpentansäure
- Perfluorhexansäure
- Perfluorheptansäure
- Perfluoroctansäure
- Perfluornonansäure
- Perfluordecansäure
- Perfluorbutansulfonsäure
- Perfluoro-1-pentanesulfonate
- Perfluorhexansulfonsäure
- Perfluorheptansulfonsäure
- Perfluoroctansulfonsäure
- Perfluoroctansulfonamid
- 1H, 1H, 2H, 2H-Perfluoroctansulfonat (6:2-FTS)