Wasser abkochen ist für viele unter uns ein unschlagbares Mittel, um aus möglicherweise verunreinigtem Leitungswasser vollkommen unbedenkliches Trinkwasser zu machen. Doch ist das wirklich so?
Hilft Wasser abkochen gegen Belastung? Ja und nein!
Noch vor einigen Jahren hätte die Antwort „aller Wahrscheinlichkeit nach ja“ gelautet. Doch im Laufe der Zeit, nicht zuletzt aufgrund der Industrialisierung, verändern sich die Belastungsauslöser. Während früher hauptsächlich Keime ein Problem waren, machen nun Schadstoffe wie Nitrat im Wasser dem Qualitätsanspruch unseres Trinkwassers zu schaffen.
Pilze, Viren oder Bakterien werden während des Abkochens tatsächlich abgetötet. Nicht jedoch Schmermetalle und andere Substanzen.
Wasser abkochen für Babys? Reicht das? Diese Frage stellen sich Mütter immer wieder. Eine wirklich befriedigende Antwort gibt es meist nicht – hier spalten sich die Meinungen. Wir erklären kurz und auf den Punkt gebracht, warum die Fragen, ob das Wasser für Babys abkochen Sinn macht und ob es wirklich absolute Sicherheit gibt, so unterschiedliche Ansichten provoziert.
Sollte man Leitungswasser für Babys abkochen?
Das Leitungswasser für Babys muss höchsten Ansprüchen gerecht werden. Das Immunsystem und der sich noch in einer der wichtigsten Phasen der Entwicklung befindliche Organismus der Kleinen sind in den ersten Lebensmonaten und -jahren besonders sensibel. Daher darf das Leitungswasser für Babys und Kleinkinder nach Möglichkeit in keiner Weise eine Gefahr darstellen, wenn man es zur Zubereitung der Nahrung, zum Trinken oder zur Hygiene nutzt.
Das Leitungswasser von deutschen Wasserwerken ist in aller Regel vollkommen frei von gefährlichen Verunreinigungen. Dennoch sind wir hier nicht auf der sicheren Seite. Auf seinem Weg durch das Leitungswassersystem des Wohnhauses treten nicht selten Verunreinigungen auf, die kaum jemand mit einkalkuliert. Diese können schon für Erwachsene eine Gefahr darstellen – für Babys und Kleinkinder dagegen sind sie unter Umständen als äußerst brisant einzustufen.
Neben Blei und anderen Schwermetallen, die durch die Rohrleitungen ins Wasser gelangen können, sind auch bakterielle Verunreinigungen, etwa durch Legionellen oder Colibakterien nicht ausgeschlossen. Das Abkochen des Wassers für Babys schützt vor dieser Gefahr nur bedingt. Der Grund:
Schwermetalle werden durch das Abkochen nicht vernichtet! Sie befinden sich auch nach dem Abkochen des Wassers noch darin und können ernsthafte und langfristige gesundheitliche und körperliche Beschwerden auslösen.
Bakterien im Trinkwasser wiederum können durch das Abkochen vernichtet werden. Doch Achtung: Beispielsweise Legionellen stellen nicht hauptsächlich dann eine Gefahr dar, wenn das Wasser getrunken oder zur Nahrungszubereitung verwendet wird! Diese Bakterien werden beispielsweise während dem Baden des Babys eine Gefahr, denn sie gelangen durch die Atemwege in den Körper. Da Badewasser für Babys jedoch kaum in kochenden Temperaturen vorbereitet wird, werden etwa Legionellen somit nicht abgetötet.
Ergo: Das Abkochen des Leitungswassers für Babys hilft nur bedingt. Es gibt Sicherheit vor einigen Arten der bakteriellen Belastung, jedoch längst nicht im Bezug auf alle Gefahrenquellen, die im Leitungswasser lauern können.
Wie also das eigene Baby schützen? Sicherheit gibt ein Wassertest, der vor allem dann, wenn Babys im Haushalt leben, regelmäßig durchgeführt werden sollte. Dieser ist mit wenigen Handgriffen durchgeführt und gibt schnell Auskunft über die Unbedenklichkeit des Leitungswassers.
Schwermetalle bleiben trotz Wasser abkochen ein Problem
Schwermetalle und Salze wiederum bleiben auch nach dem Wasser abkochen erhalten. Zwar gelten in Deutschland strenge Richtlinien und Grenzwerte, wenn es um Stoffe wie Blei, Aluminium oder Zink im Wasser geht. Trotzdem können diese in der hauseigenen Trinkwasserinstallation ins Wasser gelangen – meist unbemerkt. Diese kann man durch das Wasser abkochen nicht beseitigen.
Bakterien und Keime los werden durch Wasser abkochen
Das Wasser abkochen schafft also zusammengefasst nur teilweise Sicherheit. Bakterien, wie etwa Legionellen im Trinkwasser, sterben fast ausnahmslos bei derart hoher Wassertemperatur ab. Gegen Schwermetalle im Trinkwasser jedoch ist das Abkochen keine Hilfe.
Wasser filtern und vor allem Ursachen finden
Um Schwermetalle aus dem Wasser zu filtern, die genau wie Viren und Bakterien enorme Auswirkungen auf die Gesundheit haben können, sind spezielle Wasserfilter notwendig. Doch handelsübliche Wasserfilter verrichten ihren Dienst nicht immer zur absoluten Zufriedenheit, wie aktuelle Tests bewiesen. Grundsätzlich ist es daher sinnvoll, weniger Energie in die Reinigung des bereits verunreinigten Wassers zu investieren, sondern stattdessen den Fokus darauf zu legen, die Ursache für Verunreinigungen zu klären und aus der Welt zu schaffen.
Wassertests sind kein Luxus, sondern manchmal schlichtweg notwendig
Das eigene Trinkwasser zu testen kann dabei helfen, Probleme in der eigenen Trinkwasserinstallation ausfindig zu machen. Nur wer sein Wasser testet findet heraus, ob es ein Problem gibt und kann es daraufhin gezielt lösen.
Das Wasser abzukochen kann gefährliche Bakterien vernichten – gänzlich sicher kann der Verwender jedoch dennoch nicht sein, da Verunreinigungen durch Blei und ähnliche Schwermetalle so nicht zu lösen sind.
wie kann ich mein Wasser aus den Röhren prüfen ? Bei mir zu Hause.
ich denke das die Röhre sehr veraltet sind und meine Bedenken habe.
Manchmal kommt ein komischer Geruch aus den Ausflüssen am Wasserbecken raus
würde mich über eine Antwort freuen
mit freundlichen Grüssen
Katharina Papric
Hallo Katharina,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Um die Qualität deines Wassers zu überprüfen, empfehlen wir dir, eine Wasseranalyse durchzuführen. Du findest verschiedenste Analysen in unserem Shop.
Wir hoffen, dass wir deine Frage beantworten konnten!
Viele Grüße von eurem Coach für Wohngesundheit.