Chlor im Trinkwasser ist immer wieder ein Thema. So auch aktuell, denn in jüngst entnommenen Wasserproben deutscher Haushalte wurde erneut festgestellt, dass sich häufig zu viel Chlor im Trinkwasser befindet.
Bereits 2014 war Chlor im Trinkwasser ein Problem, mit dem sich Wissenschaftler und Wasserwerke auseinandersetzen mussten. Damals wurde in verschiedenen Lebensmitteln wie Gewürzen und Salat zu viel Chlor festgestellt. Was zunächst ein großes Rätsel war, klärte sich schon bald auf: Das Chlor stammt aus dem Wasser, mit dem die Nahrungsmittel gereinigt wurden.
Auch jetzt, zwei Jahre später, fällt nach umfassenden Studien auf, dass das Chlor im Trinkwasser noch immer ein brisantes Problem ist. Aufgrund der vor zwei Jahren deutlich zu hohen Chlorwerte, wurde das deutsche Trinkwasser nun erneut untersucht. Dazu analysierten die Experten im Laufe der vergangenen rund 24 Monate etwa 140 Wasserproben aus dem Stuttgarter Regierungsbezirk.
Das Ergebnis: Mehr als 20 Prozent der Proben zeigten, dass das Chlor im Trinkwasser in einer Konzentration nachweisbar war, die vor allem für Kleinkinder und Babys zur Gefahr werden kann.
Chlor im Trinkwasser: Eine ernstzunehmende Gefahr
Nehmen Kinder das Trinkwasser täglich zu sich, sollte der Chlorgehalt eine gewisse Konzentration nicht überschreiten. Dieser sogenannte Schwellenwert, auch TDI genannt, wurde jüngst von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit neu festgelegt. Demnach darf nicht mehr als drei Mikrogramm Chlorat je Kilogramm Körpergewicht zu sich genommen werden, um die Gesundheit nicht zu gefährden.
Chlorat kann die Gesundheit enorm beeinträchtigen. So ist es beispielsweise möglich, dass der Sauerstofftransport über das Blut eingeschränkt wird. Auch die Jodaufnahme der Schilddrüse kann beeinträchtigt werden.
Chlor im Trinkwasser – wie gelangt es dort hinein?
Chlor wird vor allem zur Desinfektion eingesetzt, um zu garantieren, dass das Trinkwasser auf dem Weg zum Endverbraucher nicht mit Bakterien und Keimen belastet wird. Mehr dazu erfahren Sie in unserem speziellen Artikel zum Thema. Die Wasserwerke setzen Chlor jedoch in aller Regel nur in minimalen Dosierungen ein. Ist eine stärkere Dosierung notwendig, etwa aufgrund eines akuten Bakterienbefalls, werden die Verbraucher normalerweise informiert. Eine größere Gefahr ist dagegen die Reinigung des Wassers bei der Eigenversorgung, etwa durch einen Trinkwasserbrunnen.
So fiel beispielsweise auf, dass etwa Freizeitheime und kleinere Zweckverbände ihr Wasser häufig stark Chloren. Teilweise waren die Werte hier derart hoch, dass die Trinkwasserversorgung sofort gestoppt werden musste.
Aktuell befassen sich die Experten des Umweltbundesamtes, das für die Trinkwasserqualität in Deutschland zuständig ist, erneut mit dem Thema Chlor im Trinkwasser. Hauptsächlich wird aktuell jedoch Betreibern eigener Brunnenanlagen angeraten, auf die Chlorung des eigenen Trinkwassers zu achten. So muss die verwendete Chlorbleichlauge beispielsweise immer frisch sein und fachgerecht gelagert werden.
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Neben Chlor im Trinkwasser können auch andere Gefahren aus dem Hahn die Gesundheit gefährden. Dazu zählen beispielsweise Schwermetalle oder Bakterien. Die Gefahren sind vielfältig und realer, als die meisten Menschen vermuten.
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