Sollen wir Leitungswasser statt Mineralwasser trinken? Das Wasser aus dem Hahn fließt bequem, günstig und, sofern in die eigenen Leitungen keine Verunreinigungen stattfinden, auch absolut hochwertig direkt in unsere Wohnungen. Die meisten Menschen kaufen jedoch trotzdem das Wasser im Supermarkt. Doch warum ist das so? Ist es nicht deutlich einfacher, Leitungswasser statt Mineralwasser zu trinken? Die Verbraucher sind zumeist verunsichert und gehen davon aus, dass das Mineralwasser aus der Flasche automatisch hochwertiger und sowohl die Mühen des Flaschenschleppens als auch der finanzielle Aufwand gerechtfertigt sein muss. Das ist jedoch nicht unbedingt der Fall. Wir haben einige Gründe zusammengetragen, die für Leitungswasser statt Mineralwasser sprechen.
Leitungswasser statt Mineralwasser – Grenzwerte und Kontrollen sichern die Qualität!
Kaufen wir das teurere Mineralwasser, bezahlen wir automatisch die Qualität mit – oder doch nicht? Leider handelt sich sich hierbei häufig um einen Trugschluss, wie schon die Stiftung Warentest in einer umfassenden Studie zur Mineralwasserqualität herausfand. Hier fiel nicht nur auf, dass nur selten tatsächlich mehr Mineralstoffe enthalten sind als im Leitungswasser, sondern auch, dass Verunreinigungen beim Mineralwasser deutlich häufiger vorkommen, als wir denken!
Lesen Sie mehr dazu im Artikel über die Mineralwasseranalyse der Stiftung Warentest!
Auch Öko Test kam 2013 auf ein ähnliches Ergebnis und fand unter anderem Pestizidrückstände im Flaschenwasser. Zwar handelt es sich dabei nicht um direkt gesundheitsgefährdende Konzentrationen verschiedener gefährlicher Stoffe, jedoch scheidet die Reinheit des Flaschenwassers bei der Frage „Leitungswasser statt Mineralwasser?“ aufgrund dieser Ergebnisse ganz klar als Argument aus.
Leitungswasser dagegen wird streng kontrolliert, bevor es in die Haushalte gelangt. Die Garantie, ausnahmslos unbelastetes Wasser auszuliefern, basiert auf der Trinkwasserordnung und gilt bis zur Grundstücksgrenze, beziehungsweise der heimischen Wasseruhr.
Ab hier ist der Hauseigentümer für die Qualität des Wassers verantwortlich und hat dafür Sorge zu tragen, dass keine Grenzwerte überschritten werden. Mehr dazu erfahren Sie in den speziellen Artikeln in unserem Magazin. Sind Belastungen etwa anhand eines Wassertests ausgeschlossen, entspricht das Leitungswasser höchster Qualität und steht dem Flaschenwasser in nichts nach.
Lebensmittel aus der Region sind „in“ – doch Mineralwasser kommt oft von weit her
Der deutsche Markt bietet mehrere hundert verschiedene Mineralwässer. Es gibt in Deutschland kaum eine Gegend, in der nicht Wasser aus einem örtlichen Brunnen abgefüllt wird. Dennoch geht das Wasser, das wir schlussendlich in Flaschen kaufen, auf lange Reisen bevor es in unseren Supermärkten landet:
Vielen ist nicht bewusst, dass das Flaschenwasser, das wir hierzulande kaufen können, teilweise hunderte oder tausende Kilometer zurücklegen musste! Dabei kauft man nicht selten teures Flaschenwasser von bekannten Marken, das zunächst durch ganz Deutschland transportiert werden muss! Und auch international boomt der Wasserhandel: Sogar aus Ländern, in denen bei weitem nicht so viel Grundwasser vorhanden ist wie hier in Deutschland, kommt unser Trinkwasser. Dies hat meist finanzielle und wirtschaftliche Hintergründe.
Wer gerne regionale Lebensmittel nutzt, kann daher bei der Frage, er man lieber Leitungswasser statt Mineralwasser trinken möchte, ganz klar auf Leitungswasser zurückgreifen, denn dieses stammt in Deutschland in aller Regel aus regionalen Grundwasserbrunnen beziehungsweise aus Quell- oder Oberflächenwasser. Dies zahlt sich auch mit Blick auf die Umwelt aus: Lange Transportwege fallen weg und die Transparenz spricht zudem für das Wasser aus der Leitung. Denn in den meisten deutschen Gegenden können Nutzer ohne weiteres erfahren und nachvollziehen, woher ihr Trinkwasser tatsächlich kommt.
Für die Umwelt: Leitungswasser statt Mineralwasser!
Wasser in Plastikflaschen zu kaufen ist mittlerweile sogar noch beliebter, als Mineralwasser in Glasflaschen. Sie sind leicht, gehen nicht sehr schnell kaputt und im Pfand (inkl. der Getränkekiste bei Glasflaschen) nicht selten günstiger. Eine gute Alternative sind die Plastikflaschen jedoch mit Blick auf Umwelt und Gesundheit nicht: Zunächst werden die PET-Flaschen auf Erdölbasis hergestellt – unter enormem Energieaufwand. Einweg-Pfandflaschen werden nach dem einmaligen Gebrauch recycelt – viel zu oft landen sie jedoch auch in der Natur und richten hier enormen schaden an. Denn Kunststoffe verrotten selbst in Jahrhunderten kaum.
Auch für die Gesundheit bedeuten Plastikflaschen unter Umständen eine Gefahr. Schon seit langer Zeit diskutiert man darüber, ob und welche Plastikflaschen gefährliche Stoffe abgeben und in welchem Ausmaß diese der Gesundheit schaden.
Die eigene Gesundheit sowie das Umweltbewusstsein sind daher deutliche Argumente für Leitungswasser statt Mineralwasser.
Mehr zum Thema in unserem Artikel „Aus Liebe zur Umwelt – Leitungswasser statt Wasser aus Plastikflaschen“
Trinkwasser als Handelsgut? Lieber Leitungswasser statt Mineralwasser trinken!
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist seit 2010 ein Menschenrecht. Dennoch leiden nach wie vor unzählige Menschen darunter, nur wenig oder unsauberes Wasser zur Verfügung zu haben. Trinkwasser ist ein Handelsgut. Große Konzerne haben den Markt schon vor Jahren erkannt und kaufen für wenig Geld Quellen in teils weit entfernten Ländern auf, um ohne großen finanziellen Aufwand das Wasser abzufüllen und auf die teilweise enorm lange Reise nach Deutschland zu schicken. Dort verkauft es sich als teures Mineralwasser.
Diese Kalkulation macht Wasser zu einem profitablen Handelsgut, sorgt jedoch währenddessen unter anderem für das Absinken des Grundwasserspiegels in wasserärmeren Ländern, wodurch die Bevölkerung dort teils unter Wasserknappheit leidet.
Die Frage, ob Trinkwasser eigentlich ein Handelsgut sein darf, ist Thema kontroverser Diskussionen. Denn schlussendlich ist sauberes Wasser ein Menschenrecht. Aus diesem Grunde entscheiden sich immer mehr Menschen für Leitungswasser statt Mineralwasser und erfreuen sich eines regionalen Lebensmittels.
Fazit
Leitungswasser statt Mineralwasser zu trinken ist weder ungesünder, noch belastet es das Portmonee so stark, wie Flaschenwasser. Das deutsche Leitungswasser kann bedenkenlos getrunken werden, denn die Qualität ist beispielhaft. Sind Verunreinigungen durch gefährliche Stoffe wie Blei oder Kupfer oder auch mikrobakterieller Art, etwa durch Legionellen oder andere Bakterien, ausgeschlossen, ist Leitungswasser statt Mineralwasser zu trinken daher eine hervorragende Alternative zum Kistenschleppen. Ob Belastungen in einem Leitungswassernetz auftreten, kann mit wenigen Handgriffen festgestellt werden, so dass das Wasser aus dem Hahn bei der Frage „Leitungswasser statt Mineralwasser?“ eine einfache und zudem günstige Option darstellt. Sie, als Verbraucher, können mithilfe eines Wassertests auch auf eigene Verantwortung ganz leicht sicher gehen, dass Ihr Leitungswasser sauber ist.
Mehr zum Thema finden Sie unter anderem in diesen Artikeln:
„Leitungswasser oder Mineralwasser? Die bessere Alternative kommt aus dem Hahn!“
„Wassersprudler – Gute Alternative zum Mineralwasser!“
„Wasservergleich zeigt: Leitungswasser ist eine hochwertige Alternative“
2 Gedanken zu „Leitungswasser statt Mineralwasser? 4 Gründe für das Wasser aus dem Hahn!“