Medikamentenrückstände im Trinkwasser sollen nach den Vorstellungen der EU in Zukunft noch stärker bekämpft werden. Dazu müssten die Klärwerke das Wasser künftig noch besser reinigen. In Oberberg stellen sich die Zuständigen aktuell den Forderungen der EU und beratschlagen über die Möglichkeiten und Optionen, um Medikamentenrückstände künftig besser herausfiltern zu können.
Das Verschreiben von Antibiotika, Schlaftabletten und Schmerzmitteln nimmt ständig zu. Viele der darin enthaltenen Wirkstoffe werden vom menschlichen Organismus wieder ausgeschieden – über den Urin. Diese Medikamentenrückstände landen daraufhin im Abwasser, das bisher nach Ansicht der EU nicht ausreichend gefiltert wird. Die Europäische Union möchte daher, dass diese Medikamentenrückstände künftig besser entfernt werden. Doch die Wasserverbände sehen in dieser verschäften Reinigung des Abwassers nicht die gleiche Notwendigkeit und stehen vor offenen Fragen.
Kläranlagen stehen vor einer Vielzahl von Problemen
Nicht nur Medikamentenrückstände bereiten den Kläranlagen bei der Aufbereitung des Wassers Schwierigkeiten. Besonders hartnäckige Faktoren sind außerdem einige Stoffe, die durch Körperpflegeprodukte oder Reinigungsmittel in großen Mengen im Abwasser landen. Erreichen diese Stoffe während der Abwasserentsorgung Flüsse oder Bäche, werden sie von der Tierwelt aufgenommen und gehen in den Wasserkreislauf über.
Umweltbundesamt: bisher keine Gesundheitsgefahr durch Medikamentenrückstände
Im Trinkwasser lassen sich bislang nur geringe Konzentrationen der Medikamentenrückstände nachweisen. Eine Gesundheitsgefahr sieht das Umweltbundesamt dadurch bislang nicht. Nun sollen die Klärwerke jedoch im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie der EU zu einer weiteren Reinigungsstufe zum Herausfiltern dieser Stoffe verpflichtet werden. Einen verbindlichen gesetzlichen Rahmen gibt es zu diesem Vorhaben bislang nicht, denn aktuell befindet sich dieser Gestzentwurf im Prozess der Anhörung, während der verschiedene Träger öffentlicher Belange, darunter der Wupperverband und der Aggerverband ihre Sicht der Lage einfließen lassen. Beide Verbände beschäftigen sich aktiv mit den möglichen Methoden zur Filterung der gefährlichen Medikamentenrückstände.
Die aktuell zur Diskussion stehenden Methoden würden jedoch ein tiefes Loch in das Budget der Klärwerke reißen. Diese Kosten müssten schlussendlich auf den Verbraucher umgelegt werden. Ob dieses Geld sinnvoll investiert oder besser an anderer Stelle genutzt werden könnte, ist ebenfalls ein Diskussionspunkt.
Medikamentenrückstände im Trinkwasser sind immer wieder ein Thema. So auch in Berlin. Ob eine bessere Aufbereitung des Abwassers die Medikamentenrückstände in deutschem Trinkwasser verbessert oder gar andere Lösungswege in Betracht gezogen werden – dieser Frage werden sich aufgrund der neuen EU-Forderungen unzählige Experten stellen. Wenn Sie sicher gehen wollen möchten, dass Ihr Leitungswasser keine erhöhten Werte von Medikamentenrückständen enthält, bestellen Sie den Arzneimittel Wassertest.
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