Osmosewasser und damit einhergehend Osmoseanlagen werden immer populärer. Ursprünglich fand Osmosewasser vor allem im medizinischen Bereich und in der Aquaristik Anwendung, doch mittlerweile wird es auch als gesündere Alternative zu Trinkwasser oder als Geschmacksverstärker bestimmter Lebensmittel wie Kaffee thematisch aufgegriffen.
Was ist Osmosewasser?
Osmosewasser ist Wasser in besonders reiner Form, da es durch eine Osmoseanlage nach dem Prinzip der Umkehrosmose gefiltert wurde. Dabei presst man das Wasser durch eine sogenannte Osmosemembran. Auf der Seite des Wassers entsteht Druck, wodurch das Wasser auf die andere Seite der Membran gelangt. Im Hausgebrauch ist der Druck des heimischen Leitungswassers dafür ausreichend, im industriellen Bereich kommen spezielle Pumpen zum Einsatz. Die Membran ist mit einem extrem feinen Sieb vergleichbar, wobei die Porengröße der Osmosemembran 0,1 Nanometer beträgt. Lediglich Wassermoleküle gelangen so durch die Osmosemembran hindurch. Verunreinigungen wie Pestizide, Viren oder Bakterien gelingt dies nicht. Die zurückbleibenden Schadstoffe setzen sich dann an der Osmosemembran fest, weshalb man diese im Anschluss mit Wasser reinigen muss. Andernfalls können sich deren feine Poren mit Schadstoffen zusetzen. Bei der Reinigung entsteht Abwasser, dass sich in der Regel auf das drei- bis achtfache des gefilterten Trinkwassers beläuft.
Ist Osmosewasser gesund für den menschlichen Körper?
Da Osmosewasser besonders rein ist und nahezu keine Keime, Bakterien, Chlorverbindungen oder Schwermetalle enthält, gilt es unter Befürwortern als äußerst gesund. Besonders aufgrund des hohen Reinheitsgrades wird Osmosewasser als Alternative zu herkömmlichen Trinkwasser genannt, da Kritiker eine unzureichende Überprüfung des Leitungswassers auf Schadstoffe befürchten. Da Studien aber bisher sehr unter-schiedliche Ergebnisse bezüglich der Vor- und Nachteile liefern, wird Osmosewasser nicht als alleiniges und dauerhaftes Getränk empfohlen.
Osmosewasser: Kann es gesundheitliche Nebenwirkungen haben?
Häufig steht Osmosewasser aber auch in der Kritik. Da es nicht nur frei von Verunreinigungen, sondern auch von Nährstoffen ist, sehen Kritiker auf lange Sicht die Gefahr eines Nährstoffmangels. Wer sich entschließt, regelmäßig oder ausschließlich Osmosewasser zu trinken, sollte also besonders auf den Mineralienhaushalt des Körpers achten. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Veränderung des pH-Werts des Wassers, der durch die Osmose entsteht und einem sauren pH-Wert von 5 entspricht. Bei der Osmose bildet sich eine unmerkliche Menge an Kohlensäure. Diese ist auf Kohlendioxid rückführbar, da im Wasser minimale Mengen an Luft gelöst sind. In diesem Zusammenhang ist dann häufig die Rede von einer Übersäuerung des Körpers.
Die Tatsache des veränderten pH-Wertes ist Teil einer kontrovers geführten Debatte. So argumentieren Befürworter von Osmosewasser, dass im Supermarkt erhältliches Mineralwasser ebenfalls leicht sauer ist und diesbezüglich auch nicht als gesundheitsschädlich eingestuft wird. Zudem gelten auch saure Lebensmittel wie Linsen, Eier, Meeresfrüchte, Speck oder Gouda und Schinken nicht per se als ungesund.
Osmosewasser vs. destilliertes Wasser: Wo liegt der Unterschied?
Osmosewasser und destilliertes Wasser unterscheiden sich sowohl im Herstellungsprozess als auch bezüglich der Reinheit. So gewinnt man destilliertes Wasser mithilfe von Verdampfung. Dabei erhitzt man das Wasser so weit, dass es kocht. Anschließend wird der Wasserdampf in einem Gefäß mit einer kühleren Oberfläche gesammelt. Aufgrund der Abkühlung verflüssigt sich der Wasserdampf. Dieses sogenannte Kondensat ist nun das destillierte Wasser, das als Reinform des Wassers gilt. Der Prozess der Destillation ist aufwendiger und teurer als die Umkehrosmose. Destilliertes Wasser ist jedoch noch reiner, da alle Verunreinigungen entfernt wurden.