Trinkwasserfilter erfreuen sich immer größer werdender Begeisterung, auch wenn das Trinkwasser, das an die deutschen Haushalte geliefert wird, nachgewiesen sauber und unbedenklich ist. Denn immer mehr Menschen wird bewusst, dass es trotz der strengen Regelungen der Trinkwasserverordnung noch keine Garantie dafür gibt, dass im eigenen Leitungswasser tatsächlich keine Belastungen durch Bakterien oder Schwermetalle auftreten können. Das Problem liegt hierbei nicht bei der Qualität des Wassers, wenn es durch die Wasserversorger ausgeliefert wird, sondern vielmehr in der hausinternen Wasserinstallation. Hier legt das Wasser noch eine mehr oder weniger lange Wegstrecke zurück, bis es aus dem Hahn in Küche oder Bad fließt.
Gefahrenquellen sind hier vor allem Stagnationswasser, Totleitungen, alte Wasserleitungen und die Warmwasserbereitung, so dass Trinkwasserfilter für Privathaushalte immer relevanter zu werden scheinen.
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Trinkwasserfilter: Wenn die Wasserqualität nicht klar ist
Trinkwasserfilter sind vor allem bei Familien mit Babys oder Kleinkindern immer öfter zu finden. Denn die Gefahr, die vor allem für unsere Jüngsten von belastetem Wasser ausgeht, ist absolut real. Glücklicherweise funktioniert die Aufklärung hier immer besser: Während den meisten Menschen über lange Jahre nicht klar war, dass auch ihr Wasser belastet sein könnte, wird das Bewusstsein der Leitungswasserfans seit einigen Jahren geschärft. Denn Fakt ist: Die Wasserversorger garantieren nur bis zur Wasseruhr, also wenn das Wasser an die Haushalte übergeben wird, dass die Trinkwasserqualität eingehalten wird. Belastungen, die auf den restlichen Metern, bis das Wasser aus dem Hahn fließt, auftreten, liegen in der Verantwortung des Hauseigentümers.
Bakterien werden nicht entfernt!
Trinkwasserfilter sind vor allem ein Thema, da durch verschiedenste Einflüsse Verunreinigungen des Leitungswassers auftreten können. Das Wasser vor dem Gebrauch zu filtern scheint daher zunächst die Lösung aller Probleme zu sein. Tatsächlich ist es jedoch nicht so leicht:
Hochwertige Trinkwasserfilter können zwar Schwermetalle aus dem Wasser entfernen, nicht jedoch mikrobakterielle Verunreinigungen – etwa durch Kolibakterien oder Legionellen.
Die Qualität des Trinkwasserfilters ist wichtig!
Zudem muss bei der Anschaffung sehr auf die Qualität des Trinkwasserfilters geachtet werden. Hier sind längst nicht alle Geräte einwandfrei, wie nicht zuletzt die Stiftung Warentest ermitteln konnte. Näheres dazu haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst:
„Wasserfilter: Was bringen sie wirklich?“
Verunsicherung: Ist das eigene Wasser überhaupt belastet?
Fakt ist jedoch auch, dass das Thema Trinkwasserfilter in aller Regel nur dann relevant ist, wenn Versäumnisse in Wartung und Pflege der Trinkwasserinstallation der Qualität des Trinkwassers schaden. Ebenso ist eine Tatsache, dass selbstverständlich längst nicht jeder Haushalt in Deutschland schlussendlich belastetes Wasser aus dem Hahn zapft. Die Verunsicherung ist jedoch groß – vollkommen zu Recht. Denn wie ein renommiertes deutsches Institut beispielsweise bei einer großangelegten Analyse von Wasserproben, die direkt in den Haushalten entnommen wurden, herausfand, ist das Leitungswasser deutlich öfter belastet, als wir zunächst annehmen würden.
Mehr zur Studie erfahren Sie in diesem Artikel:
„Trinkwasseranalyse in Privathaushalten 2015: Jede 6. Wasserprobe belastet!“
Die Wasserqualität kann sich also auf dem Weg durch die eigenen Leitungen deutlich verschlechtern, was einen Trinkwasserfilter durchaus zu einer interessanten Anschaffung macht. Doch in vielen Fällen ist diese sogar unnötig – oder sie wäre notwendig, weil das Wasser tatsächlich belastet ist, und wird versäumt.
Empfohlen von Experten: Trinkwasseranalyse für Privathaushalte
Vor der Anschaffung eines Trinkwasserfilters sollte sinnvoller Weise eine Trinkwasseranalyse stehen. Hier können unterschiedlichste Parameter untersucht werden, wozu die Probe mit wenigen Handgriffen entnommen und an ein deutsches Fachlabor gesendet wird. Die Ergebnisse der Analyse treffen schon nach wenigen Tagen ein und geben Aufschluss darüber, ob ein Trinkwasserfilter Sinn macht und beantworten vor allem auch die Frage, ob Sanierungs- oder Wartungsmaßnahmen von Seiten des Hauseigentümers notwendig sind.
Hauseigentümer stehen laut Gesetz in einer genau definierten Kontrollpflicht. Daher muss das Leitungswasser entsprechend der geltenden Regelungen der Trinkwasserverordnung gegebenenfalls regelmäßig untersucht werden. Doch auch abseits dieser Regelungen ist die Kontrolle des eigenen Leitungswassers für Mieter und Vermieter empfehlenswert.
Lesen Sie mehr zum Thema in unserem speziellen Beitrag:
„Trinkwasseruntersuchung – für Vermieter Pflicht“.
Fazit:
Trinkwasserfilter machen durchaus Sinn – sofern die Wasserqualität nachweislich nicht einwandfrei ist. Bestätigt eine Wasseranalyse die Unbedenklichkeit des eigenen Leitungswassers, ist die Verwendung eines Trinkwasserfilters nicht mehr notwendig. Wasserfilter sind zudem eine gute Übergangslösung, bis Sanierungen durchgeführt wurden. Allerdings sollte beim Kauf dringend auf die Qualität des Modells geachtet werden.
Wichtig: Entgegen eines weitverbreiteten Missverständnisses ist der Wasserfilter nicht geeignet, um Bakterien und Keime zu entfernen!
Lesetipp: Die wichtigsten Informationen zu Bakterien im Trinkwasser sowie zu Schwermetallen, durch welche die Gesundheit gefährdet werden kann, haben wir unter anderem in diesen Artikeln für Sie zusammengefasst:
„Die häufigsten Bakterien im Leitungswasser“
„Schwermetalle im Trinkwasser“