Trinkwasser in Flint – ein nicht nur in den amerikanischen Medien heiß diskutiertes Thema. Im amerikanischen Flint, Michigan, wurde nun wahr, was ein jeder stets befürchtet: Das Trinkwasser, das den Bewohnern zur Verfügung gestellt wird, ist ungenießbar. Tatsächlich ist dies sogar schon seit über einem Jahr der Fall und die ersten gesundheitlichen Auffälligkeiten traten längst auf. Wasser, das zuerst nur schmutzig war, ist seit geraumer Zeit durchaus gefährlich – vor allem für Babys und Kleinkinder. Hautausschläge, Übelkeit, Haarausfall – nur einige der Beschwerden, die auf die Verunreinigung mit Blei zurückzuführen sind, die auch das Trinkwasser in Flint aufweist. Nun reagierte Washington und rief den Notstand aus.
Rund 100.000 Einwohner sind betroffen. Das giftige Trinkwasser in Flint zwang Präsident Obama nun zu deutlichen Schritten: Bundesweite Hilfe soll verhindern, dass die Einwohner weiterhin das unter anderem durch Blei belastete Wasser trinken müssen. So wurden bei den in Flint lebenden Kindern bereits erhöhte Bleiwerte festgestellt, wodurch eine akute und langfristige Gefährdung der Gesundheit droht.
Trinkwasser in Flint: Wassertester und Wasserfilter als erste Maßnahmen
Um, so das Weiße Haus, „Leben zu retten und die öffentliche Gesundheit und Sicherheit zu schützen“, rief der Präsident daher nun den Notstand aus. Damit den Einwohnern schnell geholfen werden kann, zählt unter anderem die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser zu den ersten Maßnahmen. Wasserfilter und Wassertester für die nächsten drei Monate gehören außerdem zu den aus Washington georderten Hilfsmitteln, die den Einwohnern in Flint helfen sollen.
Die Hintergründe:
Sparmaßnahmen zur Sanierung der städtischen Finanzen zählen zu den Haupthintergründen, die zu dieser Verunreinigung des Trinkwassers in Flint zählen. So begann die Stadt im April 2014 im Zuge der finanziellen Neustrukturierung das Wasser des dortigen Flusses aufzubereiten. Bis dahin bezog die Stadt ihr Trinkwasser aus Detroit. Doch obwohl die Kläranlage in Flint das Flusswasser nicht ausreichend aufbereiten konnte, gewährte die Umweltbehörde des Bundesstaates Michigan den Schritt zur eigenständigen Flusswasser-Aufbereitung.
Schon nach kurzer Zeit klagten viele Bewohner der Stadt Flint über Erbrechen, Hautausschlag und Haarausfall. Diese Symptome sollen, so die Einwohner, auf das trübe und übel riechende Wasser aus dem Fluss zurückzuführen sein. Eine daraufhin durchgeführte Wasseranalyse auf Bakterien führte zu der Aufforderung, das Trinkwasser in Flint vor dem Gebrauch abzukochen.
Zu der gefährlichen Bleibelastung des Wassers kam es offenbar, als die Stadt Flint seine Bemühungen, die Bakterienproblematik in den Griff zu bekommen, verstärkte. Dabei wurde das Blei offensichtlich in alten und maroden Rohrleitungen freigesetzt. Damit die maroden Rohrleitungen in Flint entsprechend modernisiert werden können, wäre eine Milliardeninvestition notwendig. Wie es mit dem Trinkwasser in Flint weiter gehen soll, ist daher bis dato noch nicht restlos geklärt.
Auch in Deutschland ein Thema: Trinkwasserbelastung
Auch wenn Verunreinigungen, wie jüngst beim Trinkwasser in Flint, vor allem beim streng kontrollierten deutschen Wasser annähernd unmöglich sind, ist die Thematik der gefährlichen Trinkwasserbelastung auch hier zu lande nicht weit entfernt. Jedoch finden Belastungen des Leitungswasser durch Schwermetalle oder Bakterien und Keime in Deutschland in aller Regel in den hausinternen Leitungen statt. Hier sind Hauseigentümer in der Pflicht! Lesen Sie mehr dazu im IVARIO-Trinkwasser-Magazin.
Lesetipp: Gefahrenquellen – so entstehen Verunreinigungen
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