Phosphat im Trinkwasser
Was ist Phosphat?
Phosphate sind Salze der Phosphorsäure, also Verbindungen des Phosphors. Da das Element eine sehr hohe Reaktionsfähigkeit besitzt, existiert es in der Natur nicht in Reinform. Phosphat (PO4) ist Bestandteil vieler Mineralien, es gibt zahlreiche unterschiedliche Phosphatverbindungen.
Haupteinsatzgebiet des Phosphats ist die Agrarindustrie, dort wird es als Dünger eingesetzt.
Phosphat ist für Pflanzen essentiell, daher werden phosphorarme Böden für die Pflanzenproduktion optimiert.
Die Phosphatvorkommen weltweit sind begrenzt, viele sind mit Cadmium und andere Schwermetallen oder radioaktiven Stoffen(Uran) belastet. Cadmiumverunreinigte Phosphatdünger sind daher ein großes Umweltproblem. Viele Länder haben deshalb einen Grenzwert für Cadmium (Link zu Cadmium im Trinkwasser) in Düngemitteln eingeführt.
Phosphate finden sich außerdem in Korrosionsschutzmitteln, Akkumulatoren und Futtermitteln.
Ressourcenschonend ist die Rückgewinnung der Phosphate aus schadstoffbelasteten Klärschlämmen. Die Förderung erfolgt aus deren Verbrennungsrückständen.
Wie gelangt Phosphat ins Trinkwasser?
In geringer Konzentration kommt Phosphor natürlich in Gewässern vor.
Ein erhöhter Eintrag ist nicht geogen, sondern ausschließlich der Umweltverschmutzung zu verdanken. Hauptverursacher ist der massive, phosphathaltige Düngereinsatz in der Landwirtschaft. Durch Auswaschung des Bodens gelangen die Substanzen in das Grundwasser. Industrieabwässer haben ebenfalls einen Anteil an dessen Verunreinigung.
In Waschmitteln des deutschen Marktes sind seit dem Verbot von 1986 keine Phosphate mehr vorhanden. Bis dahin wurden sie Waschpulver als Enthärter zugesetzt.
Die jahrelange, ungebremste Zufuhr von Phosphaten bewirkte einen besorgniserregenden Zustand vieler Gewässer – sie kippten um. Die Folgen eines erhöhten Nährstoffgehalts (Eutrophierung) sind deutlich sichtbar: verstärktes Mikrobenwachstum (sogenannte Blaualgen) erzeugt akuten Sauerstoffmangel und führt zu Wassertrübung und anschließendem Fischsterben. Sämtliche Wasserlebewesen gehen zu Grunde.
Wie wirkt Phosphat auf den menschlichen Körper?
Phosphat ist ein lebenswichtiger Mineralstoff. Der Mensch benötigt etwa 800 Milligramm täglich, die er mit einer ausgewogenen Ernährung deckt. Ungefähr 700 Gramm befinden sich im Körper, vorwiegend als Kalziumhydoxylapatit in den Knochen. Viele Stoffwechselprozesse sind auf Phosphatverbindungen angewiesen.
Unverwertetes Phosphat scheidet der Organismus wieder aus. Mangelerscheinungen sind unbekannt.
Lediglich bei Patienten mit Nierenerkrankungen ergeben sich Probleme aus einem Anstieg des Phosphatspiegels, der wiederum eng mit dem des Calciums korrespondiert.
Interessant ist das Verwenden von Phosphaten als Lebensmittelzusatzstoffe. Natriumphosphat (E 339), Kaliumphosphat (E 340) und Calciumphosphat (E 341), um nur einige zu nennen, sind Konservierungs- und Säuerungsmittel, Regulatoren und Emulgatoren. Cola enthält zum Beispiel Phosphorsäure (E338).
Trinkwasser durch Phosphat belastet: Was tun?
Die Trinkwasserverordnung gibt aktuell keinen Phosphatgrenzwert vor.
In der Verordnung vor 2001 war der Grenzwert auf 6,7 mg/l festgelegt.
Dabei spielte die Verunreinigung durch Waschmittel mit phosphorhaltigem Wasserenthärter eine Rolle.
Die Entfernung der Phosphate aus dem Abwasser erfolgt in den örtlichen Wasseraufbereitungsanlagen chemisch durch Fällung mit Eisenchlorid, Aluminiumchlorid oder Kalkmilch und biologisch durch Phosphatelimination mittels Phosphor-akkumulierender Mikroorganismen.
Ein Problem für den Wasserversorger sind Kalzium- und Magnesiumcarbonat. Diese Härtebildner verursachen Kalkablagerungen im Leitungssystem. Um die Wasserhärte zu mindern und den zerstörerischen Belägen zu begegnen, müssen die Wasserwerke wiederum Korrosionsschutzmittel und Härtestabilisatoren auf Phosphat-Basis zugegeben.
Phosphatgehalt testen lassen
Die Stadtwerke garantieren Trinkwasser von sorgfältig geprüfter Qualität bis zum Hausanschluss. Für Brunnen-Betreiber und Wasserkunden kleiner Betriebsanlagen liegt die kontinuierliche Überprüfung des Leitungswassers in den eigenen Händen. Obwohl Phosphor ohne negativen Auswirkungen auf die Gesundheit ist, gibt es eine Reihe Schadstoffe (Schwermetalle, Mineralien, Bakterien), die die Installationen und die Gesundheit angreifen.
Eine detaillierte Analyse ihres Wassers gibt Auskunft über die Inhaltsstoffe und deren Gehalt. Eine Probe für den Wasser-Test zu Parametern wie beispielsweise pH-Wert, Leitfähigkeit, Härtegrad, Stickstoffverbindungen (Nitrat, Nitrit, Ammonium) ist leicht zu entnehmen und schafft Klarheit.
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