Bitumen, ein Bindemittel, das aus Erdöl gewonnen wird, wurde bis in die 1990er Jahre häufig asbesthaltig produziert. Besonders in Dachbahnen und Dichtungsanwendungen war Asbest als Verstärkungsfaser in Bitumen weit verbreitet, da es für zusätzliche Festigkeit und Hitzebeständigkeit sorgte. Vor allem Bitumenprodukte, die vor 1993 in Ostdeutschland und vor 1979 in der Bundesrepublik verwendet wurden, bergen ein hohes Risiko, Asbest zu enthalten. Bei der Renovierung von Dächern oder dem Entfernen alter Asphaltdecken sollten solche Materialien daher immer auf Asbest untersucht werden.
Die Asbestkonzentration in bitumenhaltigen Produkten variiert, doch in der Regel handelt es sich um festgebundenen Asbest, da er durch das Bitumen stark eingebunden ist. Das Risiko besteht jedoch besonders bei mechanischer Bearbeitung wie Schneiden, Schleifen oder Bohren, da dabei gefährliche Fasern freigesetzt werden können.
Bitumen ist ein viskoses, schwarzes und klebriges Bindemittel, das aus Erdöl gewonnen wird. Es ist ein wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von Asphalt und wird für verschiedene Anwendungen im Bauwesen eingesetzt.
Bitumen hat ausgezeichnete klebende Eigenschaften und eine hohe Beständigkeit gegenüber Wasser und chemischen Substanzen. Es wird hauptsächlich zur Herstellung von Straßenbelägen verwendet, da es den Asphalt bindet und ihm Festigkeit verleiht. Asphaltstraßen sind aufgrund ihrer Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Verkehrslasten sehr beliebt.
Bei Bauarbeiten oder Renovierungen an älteren Gebäuden, insbesondere an Dächern, ist es entscheidend, das Material auf Asbest zu testen. Bei mechanischen Arbeiten an asbesthaltigem Bitumen besteht die Gefahr, dass die gefährlichen Fasern freigesetzt werden. Daher ist es notwendig, spezielle Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wie das Tragen von Atemschutzmasken und die Beauftragung eines Experten für die Asbestanalyse.
Material: Bitumen, Asphalt, Dachpappe (mit Bitumen)
Asbestgehalt: Meist fest gebunden, aber Freisetzung bei mechanischer Bearbeitung
Schutzmaßnahmen: Vor Bearbeitung von alten Bitumenprodukten das Material auf Asbest testen lassen, mechanische Bearbeitung vermeiden
In den Laboren der GBA-Goup werden Asbest Test ausschließlich im hochauflösenden REM Verfahren durchgeführt, bei dem die Probe unter einem Rasterelektronenmikroskop (kurz REM) untersucht wird.
Quelle
https://www.abfallratgeber.bayern.de/publikationen/entsorgung_einzelner_abfallarten/doc/dachpappen.pdf
https://dach.live/rund-um-den-betrieb/problemfall-entsorgung-von-asbest-in-bitumen/
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