Asbestzementrohre enthalten oft fest gebundenen Asbest, der durch die Zementmatrix eingeschlossen ist. In der Regel beträgt der Asbestanteil in solchen Rohren etwa 10-15 %, was sie widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse macht. Jedoch besteht eine erhebliche Gefahr, wenn diese Rohre beschädigt werden, beispielsweise durch Bruch, Bohren oder Abrieb, da dabei Asbestfasern freigesetzt werden können. Solche Rohre unterliegen strengen Vorschriften, und Instandhaltungsarbeiten sind nur unter speziellen Sicherheitsvorkehrungen erlaubt. In Deutschland bestehen immer noch 6,7 % der Rohrleitungen aus Asbestzement. Gemäß den Herstellern ist von einer Lebensdauer von bis zu 70 Jahren auszugehen. Bis zum Jahr 2050 sollen alle Rohrleitungen ausgetauscht sein. Der Kontakt mit Trinkwasser stellt keine Gefahr für Verbraucher dar.
Zementrohre, auch als Faserzementrohre bekannt, bestehen aus einer Mischung von Zement und Asbestfasern. Vor allem in der Zeit vor dem Asbestverbot 1993 wurden sie häufig für Wasserleitungen, Abwasserkanäle und andere Rohrsysteme eingesetzt und es ist davon auszugehen, dass Zementrohre vor 1993 Asbest enthalten. Asbestzement war aufgrund seiner Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit und nicht korrosiven Eigenschaften beliebt. Synonyme für diese Art von Rohren sind Asbestzementrohr oder Faserzementleitung.
Bei Arbeiten an Asbestzementrohren ist äußerste Vorsicht geboten. Es dürfen keine Schleif-, Bohr- oder Reinigungsarbeiten ohne anerkannte emissionsarme Verfahren durchgeführt werden, da diese die Freisetzung gefährlicher Fasern verursachen können. Um sicherzugehen, dass ein Zementrohr Asbest enthält, sollte vor jeder Renovierung oder Reparatur ein Test durch Fachleute durchgeführt werden. In jedem Fall ist es ratsam, ein spezialisiertes Labor zu konsultieren, das die Materialien analysieren und genaue Ergebnisse liefern kann. Dies stellt sicher, dass keine krebserregenden Fasern freigesetzt werden.
Material: Zementrohr (Faserzementrohr, Asbestzementrohr)
Asbestgehalt: Meistens 10-15 % fest gebunden; Freisetzungsgefahr bei Beschädigung
Schutz: Kein Schleifen, Bohren oder Reinigen ohne geeignete Verfahren. Vorherige Analyse durch ein spezialisiertes Labor
In den Laboren der GBA-Goup werden Asbest-Analysen ausschließlich im hochauflösenden REM Verfahren durchgeführt, bei dem die Probe unter einem Rasterelektronenmikroskop (kurz REM) untersucht wird.
Quellen
https://www.gebrmeierag.ch/de/leistungen/bauleistungen/asbesthaltige-zementrohre/
https://www.gewerbeaufsicht.bayern.de/gefahrenschutz/doc/merkblatt_asbest_05_2022.pdf
https://www.dvgw.de/themen/forschung-und-innovation/forschungsprojekte/dvgw-forschungsprojekt-zustand-von-asbestzement-rohren